Als Librettist hat Wolfgang Haendeler an vier neuen Opernwerken mitgewirkt, von denen zwei bereits am Kieler Opernhaus uraufgeführt worden sind. 

Seit 2008 hat er als Produzent und Librettist die Uraufführung einer Oper über Hieronymus Bosch verfolgt – Der Garten der Lüste –, die auf John Vermeulens gleichnamigem Roman basiert (Diogenes Verlag). Für dieses Projekt hat er nach längerer, dem ausladenden Umfang des Werkes geschuldeter Suche, im Jahr 2013 Franz Hummel als Komponisten gewinnen können, der das groß besetzte und groß orchestrierte, fünfaktige Werk – eine zeitgenössische „Grand Opéra“ – binnen zweier Jahre, 2015, fertiggestellt hat.

Franz Hummel verstarb im Jahr 2022. Das Werk harrt jetzt als sein großes Opern-Vermächtnis der Uraufführung; Einsicht in die gedruckt vorliegende Partitur kann über Wolfgang Haendeler jederzeit genommen werden. 

Im Auftrag des Kieler Theaters konzipierte und erstellte er das Libretto für die dritte Oper von Cristóbal HalffterSchachnovelle (nach der Vorlage von Stefan Zweig) –, die am 18. Mai 2013 am Kieler Opernhaus uraufgeführt worden ist (Musikalische Leitung: Georg Fritzsch, Regie: Daniel Karasek). Eine Erstaufführung in Österreich und der Schweiz steht noch aus und kann über Wolfgang Haendeler oder die Universal Edition in Wien angefragt werden. 

Anlässlich des 100. Jahrestages des Kieler Matrosenaufstandes und der Novemberrevolution von 1918 erhielt er vom Theater Kiel einen weiteren Libretto-Auftrag, bei dem er im Verbund mit dem italienischen Drehbuchautoren Luca Rossi den Text für die Oper Falscher Verrat von Marco Tutino erstellte; das Werk wurde am 3. November 2018 am Kieler Opernhaus uraufgeführt (Musikalische Leitung: Georg Fritzsch, Regie: Daniel Karasek). Die italienische Erstaufführung in italienischer Sprache findet am 28. Juni 2024 am Teatro Comunale Sassari (Sardinien) statt; eine zweite Vorstellung ist für den 30. Juni angesetzt. 

Für eine Theater-Lesung in der mittelalterlichen Krypta des Hamelner Münsters St. Bonifatius entdeckte Wolfgang Haendeler 2017 die Novelle Das Gericht des Meeres von Gertrud von le Fort. Für den Plan, dieses Rache- und Vergebungs-Drama um den mörderischen König Johann Ohneland (1167-1216) und die bretonische Zauberin Anne de Vitré in eine große Oper umzugestalten, konnte er den in Linz ansässigen Komponisten und Dirigenten Ingo Ingensand gewinnen. Das Werk wurde 2022 fertiggestellt, und die Uraufführung ist für die Spielzeit 2027/28 in Vorbereitung. Die Oper wird auf dieser Homepage demnächst ausführlicher vorgestellt.

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